Wenn der Bäcker geschlossen hat, weht der Duft von frischen Brötchen durchs Haus...
Wieder mal ein “zweisprachiges” Rezept, für mich als Nord-Deutsche sind es “Käsebrötchen”, in Österreich würde man sie eher “Topfen-Weckerl” nennen…
Topfen (oder Quark) wird in Norddeutschland auch als “Käse” bezeichnet – merkwürdigerweise allerdings nur, wenn er in Kuchen- oder Gebäckform daher kommt. So heißt die edle österreichische “Topfen-Torte” in Norddeutschland schlicht und einfach Käsekuchen – hier gehts zu Mama´s göttlichem, bodenlosen Käsekuchen-Rezept!
Unter dem norddeutschen Begriff “Brötchen” werden in Österreich “Weckerl” verstanden. Unter dem österreichischen “Brötchen” versteht man in (Nord-)Deutschland “Schnittchen”… ? – also das, was in der feinen Küche als “Canapes” bezeichnet wird!
Ein “Schnittchen” ist immer etwas “kleines, feines”, deswegen werden sexy gestylte Teenie – Mädels auch oft von Jungs im gleichen Alter als “Schnittchen” oder “Schnitte” bezeichnet! – Das ist übrigens idR. NICHT diskriminierend gemeint, sondern eher ein Kompliment!!
Diese kleinen, feinen Muffins aus Quark-Öl-Teig (siehe auch mein Porree-Pizza Rezept) können sowohl als österreichische Weckerl, als auch als norddeutsche Brötchen oder französische Canapes gegessen werden! Sie schmecken immer super lecker, ob mit Butter und Marmelade, Lachs und Kren (Meerrettich), oder – so mögen wir sie am Liebsten – einfach nur mit dick Butter und Bärlauchsalz!!
Wem die Muffins zu klein sind, nimmt einfach die doppelte Menge Teig und macht einfach erwachsene Brötchen oder Weckerl draus!
Hier also wieder mal ein Rezept aus meinem selbstgeschreibenen Teenie-Kochbuch!
Die Schatzkiste – ihr erinnert Euch – ist mein “Kochbuch” in dem ich Mama´s und Oma´s Küchenschätze aufgeschrieben habe… In diesem Fall ein Rezept von “Tante Marlies” – der Mutter meiner Sandkasten-Reiter-Freundin Tanja!
Hier also ein superschnelles Rezept für das ausgedehnte Sonntags-Frühstück oder den guten Snack zum Mitnehmen auf die Reise oder ins Büro! ?
Für den Teig:
Backofen auf 180 ° C Umluft vorheizen!
Ich bin ein ungeduldiger Mensch und habe keine Lust lange darauf zu warten, dass ein Teig geht… ich liebe es, wenn ein Teig ohne große Gehzeit schnell gemacht ist, deswegen mache ich einen Quark-Öl-Teig! optimal, wenn kein Brot mehr im Haus ist, oder man einfach schnell, was frisches, warmes aus dem Ofen möchte… deswegen hab ich immer einen Becher Quark oder Topfen im Kühlschrank…
In Österreich ist der glaube ich überhaupt nicht bekannt – meiner Meinung nach völlig zu unrecht – zumindest habe ich noch niemanden getroffen, der hier jemals davon gehört hätte… nein, auch nicht als Topfen-Öl-Teig!!!
Der Quark (Topfen)-Öl-Teig ist in wenigen Minuten fertig und kann und soll sofort gebacken werden:
- 250 g Quark oder Topfen (natürlich Vollfett oder am besten Sahnequark!!)
- mit 3 EL Sauerrahm (ich hab die restliche Schnittlauch-Sauce von den Ofenkartoffeln vom Vortag verwendet),
- 1 Ei,
- 3 EL Öl (ich hab hier (Kürbis-)Kernöl verwendet),
- und 1 TL Steinsalz (ich hab hier mein Bärlauchsalz verwendet) gut verrühren oder mixen.
- 200 g Dinkel-Vollkornmehl mit 2 TL Backulver
- 1 TL (Voll-Rohr-) Zucker vermischen
- und zur Quark-Mischung geben.
Alles zügig gut zu einem glatten + geschmeidigen Teig verquirlen.
Dann verschiedene Samen oder Kerne ganz nach Gusto (oder Vorratschrank) dazu geben:
ich habe 2 EL Sonnenblumenkerne, 2 EL Leinsamen, 2 EL Sesam genommen… (Kürbiskerne oder Pinienkerne, aber auch Walnüsse sind auch super lecker!!).
Die Kerne und Samen unterquirlen, den Teig mit zwei Esslöffeln in die vorbereiteten Muffinformen verteilen, mit zusätzlichen Samen oder Kernen bestreuen und 30 min bei 160 Grad backen (ja, den Ofen erst auf 180° C vorheizen und dann beim backen auf 160° C runter stellen!
Nach dem Backen kurz in der Form auskühlen lassen und dann die Muffins aus der Form nehmen und auf dem Kuchengitter etwas abkühlen und noch warm essen…