Saftiger Karottenkuchen – Gluten-und zuckerfrei

Oder: Was Karottenkuchen mit einem Wanderritt und meinem ersten Freund zu tun hat!

Zum Karottenkuchen gibt´s eine Geschichte!

Die Geschichte vom Karottenkuchen und unserem Pfingst-Wanderritt in eine befreundete Öko-Reiter-WG!

Es war Mitte der 80er Jahre… ich muss vielleicht 14-15 Jahre alt gewesen sein. Das war die Zeit ohne Handys, zu der es noch “Ökos” gab, die Birkenstockschuhe und Latzhosen getragen haben… und selbst gefärbte Männer-Unterhemden… und Vokuhilas ?… Bottle-Partys – also Partys zu denen man eine Flasche Vodka, Barcardi, Johnny Walker, mitgebracht hat und auf denen zu Laura Brennigan, Tina Turner und Prince getanzt und gesungen wurde… von 23 Uhr bis in die frühen Morgenstunden… jaaaaa, das war meine Zeit! Eine geile Zeit!

Ich gehörte zu den glücklichen Mädels, denen ein gelebter Kindheitstraum vergönnt war:

das eigene Pferd!
Das hab ich mir zwar selbst erarbeitet und auch völlig selbstständig versorgt und gepflegt, aber meine Leidenschaft wurde immer durch meine Eltern gefördert und unterstützt…

Der Pfingst-Wanderritt in eine befreundete Reiter-WG gehörte über einige Jahre zu “unser jährlichen Tradition”. Zuerst kamen die Eltern und Geschwister auf Fahrrädern mit. In diesem Jahr waren meine Freundin Tanja und ich das erste Mal alleine mit unseren erwachsenen Freundinnen unterwegs…

Ich erinnere diesen Pfingst-Wanderritt aus zwei Gründen besonders gut:

  1. ich lernte auf der abendlichen Tanzparty meinen allerersten Freund kennen… und
  2. wegen des sensationell saftigen Karaottenkuchen, den wir bei unserer Ankunft kredenzt bekamen.Ich gebe zu, ich wollte ihn erst gar nicht probieren, weil mir “Karottenkuchen” einfach viel zu “öko”, gesund und uncool erschien… ? Wenn ich damals schon mein heutiges “Ich” gekannt hätte… ?… aber die Reaktionen der anderen Esser und mein Appetit nach einem mehrstündigen Wanderritt, verfehlten nicht ihre Wirkung!

Während mir der Karottenkuchen bis heute – also ca. 34 Jahre – im Kopf rumspukt, hat der allererste Freund aus heutiger Sicht, keine Bedeutung mehr!!! ?

Warum ich erst jetzt darauf zurück komme?

Mein Lieblingsbauernladen bei uns im Dorf Die Allerleierei (für mich ist es das Allerlei) bietet selbstgebackene Kuchen und Torten von den Bäuerinnen in der Umgebung an. Neuerdings darunter: ein köstlicher Karottenkuchen! Dieser war auch wirklich sehr, sehr gut, aber er war uns – wie fast alles – viel zu süß!

Ein eigenes Rezept musste her!

Tante Google machts möglich. Denn leider enthielten mir auch alle Rezepte, die hier zu finden waren, viel zu viel Zucker!

In dem Original-Rezept zu meinem Rezept hier, sind unfassbare 500 g Zucker angegeben. Das macht auf 12 Stücke Kuchen mehr als 41 g Zucker, oder 3 Esslöffel oder 161 Kalorien (nur aus dem Zucker) pro Stück! ??

Also habe ich mal wieder probiert, ausgetauscht und weggelassen und siehe da:

es ist wiedermal ein Rezept entstanden, das ich Euch unmöglich vorenthalten kann!!!

Zutaten:

  • 400 g fein geriebene Karotten,
  • 200 g gemahlene Mandeln,
  • 200 g Buchweizenmehl wenns glutenfrei sein soll (oder Hälfte-Hälfte Buchweizen/Dinkelvollkorn),
  • 2 TL Bio-Weinstein-Backpulver,
  • 120 g Birkenzucker,
  • 4 Eier,
  • 100 ml Kokosöl,
  • eine Prise Salz,
  • frisch abgeriebene Schale von einer heiß abgewaschenen Bio-Orange,
  • ausgepresster Orangensaft einer halben Orange,
  • ca. 100 g Mandelblättchen zur Deko als Topping (anstelle von Zuckerguss und Marzipankarotten)!

Zubereitung:

  • Karotten schälen und fein reiben,
  • Den Backofen auf 180° vorheizen (bei unserem Ofen reichen 160°).
  • Kuchenform einfetten oder mit Backpapier auskleiden,
  • das Kokosöl bei sanfter Hitze schmelzen und auf Fingertemperatur abkühlen lassen.
  • Gemahlene Mandeln, Mehl, Backpulver, Prise Salz, Birkenzucker mischen,
  • dann die Eier und das Kokosöl untermixen und
  • die geriebenen Karotten unterheben.
  • Den Teig zügig in die Tortenform verteilen und mit Mandelblättchen bestreuen.
  • 10 min unbedeckt in den vorgeheizten Backofen, dann mit einer Alufolie abdecken damit die Mandelblättchen nicht verbrennen.
  • weitere 30 min mit Alufolie abgedeckt backen, dann die Folie abnehmen und
  • nochmals 10 min fertig backen, bis die Mandelblättchen leicht gebräunt sind.
  • Den Karottenkuchen aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen.
  • Er schmeckt sowohl lauwarm als auch abgekühlt und am nächsten Tag super saftig und hat für unseren Geschmack die perfekte Süße!!

Lasst es Euch schmecken und hinterlasst gerne einen Kommentar zu eventuellen Variationen oder wie es Euch gemundet hat!!

Eure Kristin

PS. Die aufmerksamen Bäckerinnen unter Euch, die auch das Orignalrezept geklickt haben, werden anmerken “ja aber man muss doch die Eier trennen, die Eigelbe mit dem Zucker und dem Kokosöl schaumig schlagen und das Eiweiß zu Eischnee schlagen und erst zum Schluss vorsichtig unterheben!”

Ich hab´s ausprobiert!

Ausversehen ?… das erste mal hab ich den Kuchen “korrekt” gemacht. Beim zweiten Mal hab ich mal wieder – typisch Kristin – “wuschi-wuschi-schnell-schnell” gemacht und alles gleichzeitig zusammen gehauen und gemixt.

Und was soll ich sagen? Der Kuchen hat beim zweiten Mal noch besser geschmeckt. Er war saftiger!!! Probierts aus!

Comments 2

  1. Karo
    9. Mai 2020

    liebe Kristin,
    in deinem Rezept – Zutaten – fehlen die Eier ? – wieviel brauche ich denn? Ich probiere es mal mit 4 – falls du nicht antwortest ? weil dich meine Nachricht nicht rechtzeitig erreicht ?

    1. 9. Juni 2020

      Hallo Karo,

      oooh, viiiielen Dank für Dein Feedback! ?

      4 Eier sind richtig!!!
      Ich hab´s jetzt in das Rezept eingefügt! ?

Schreibe einen Kommentar

Möchtest Du auch gesund, bewegt, glücklich und voller Lebensfreude leben?

 Dann trag' Dich hier ein und bestelle Deine gratis Tipps!

Yeah! Das hat geklappt!